Zeitversetztes Videointerview vs. Telefoninterview: Was macht das Rennen in der Bewerbervorauswahl?

Zeitversetzte Videointerviews vs. Telefoninterviews

Cecilia Selekta hat es endlich geschafft. Nachdem sie sich ihre ersten Sporen in der Personalabteilung eines großen Unternehmens verdient hat, ist sie nun für den Auswahlprozess der zukünftigen Trainees zuständig. Stellenausschreibung, Lebenslaufscreening und Assessment Center sind gesetzt. Doch in der Vorauswahl für Assessment Center hapert es noch. Auf die zwölf Plätze kommen meist 30 Bewerber die nach Datenanalyse geeignet sein könnten. Doch um die Anzahl etwas einzuschränken fehlt noch ein wichtiger Auswahlschritt. Eine besondere Herausforderung besteht darin, dass auch die Fachabteilungen gerne schon in die Vorauswahl eingebunden sein wollen. Bisher wurden dafür immer Telefoninterviews mit Personalabteilung und Fachabteilung geführt. Jetzt aber hat Cecilia von einer neuen Methode gehört: zeitversetztes Videointerview. Um entscheiden zu können, ob dies etwas für sie sein könnte, recherchiert sie und vergleicht die Fakten. Das Ergebnis:

Was erfährt der Recruiter über den Bewerber?

Telefoninterview: Die Informationen variieren mit der Zielstellung. Daher reicht die Spanne vom Abklären von Lebenslaufdaten („Was haben Sie da eigentlich gemacht?“), bis hin zu kompetenzbasierten Fragen.

Zeitversetztes Videointerview: Auch im Videointerview ist die Wahl der Fragen offen. Allerdings muss Cecilia die Fragen vorher festlegen ebenso wie die Bewertungskriterien, die sich am Kompetenzprofil für die Stelle orientieren. Hierdurch wird sichergestellt, dass alle Bewerber die gleichen Fragen gestellt bekommen und als Ergebnis ein Kompetenzprofil des Bewerbers vorliegt.

Wie werden die Interviews koordiniert?

Telefoninterview: Beim Telefoninterview sollen Bewerber, Personal- und Fachabteilung gleichzeitig am Hörer sein. Also müssen 30 Termine gefunden werden.

Zeitversetztes Videointerview: Wie der Name schon andeutet ist der Prozess nicht synchron. Cecilia kann also das Videointerview einmal aufsetzten und die Einladung an die Bewerber versenden. Diese machen das Videointerview innerhalb der Frist, die Cecilia festgelegt hat, wann und wo sie wollen. Die Bewertung erfolgt dann ebenfalls zeitlich unabhängig. So können auch die Fachentscheider frei wählen, wann sie die Zeit haben. Koordinationsaufwand entfällt also völlig.

Welcher Zeitaufwand entsteht für Personal- und Fachentscheider?

Telefoninterview: Da Cecilia schon einige Erfahrungen mit Telefoninterviews hat, kann sie deren Zeitaufwand gut einschätzen. Mit Vor- und Nachbereitung sowie der Terminkoordination mit den Fachentscheidern kommen so schnell 75 Minuten pro Bewerber zusammen. Ein besonderer Zeitfresser war hierbei immer die Terminfindung. Die Fachabteilungen haben im Tagesgeschäft schon genug um die Ohren und mussten oftmals Termine kurzfristig absagen.

Zeitversetztes Videointerview: Cecilia setzt das Videointerview einmal für alle Bewerber auf. Diese führen das zeitversetzte Videointerview dann durch, wo und wann sie wollen. Cecilia hat also überhaupt keinen Koordinationsaufwand mehr. Die Bewertung pro Kandidat nimmt dann noch ca. 10 Minuten pro Evaluator in Anspruch. Wann diese stattfindet bleibt sowohl Cecilia als auch den Fachentscheidern frei überlassen. So können auch die Fachabteilungen ganz flexibel und selbstständig mitbewerten.

Wie standardisiert ist der Prozess?

Telefoninterview: Bisher hat Cecilia wie die meisten Personalabteilungen halbstrukturierte Telefoninterviews geführt. Um nicht wie einige Kollegen den Dingen ganz freien Lauf zu lassen, hat sie sich Themengebiete überlegt und dann dazu Fragen gestellt, die ihr gerade passend erschienen. Dazu hat sie sich einige Notizen gemacht, um später eine bessere Entscheidungsgrundlage zu haben. Allerdings konnte sie sich hierbei nicht immer an alle Details erinnern und musste sich dann doch häufig auf ihr Bauchgefühl verlassen.

Zeitversetztes Videointerview: Zeitversetzte Videointerviews sind vollkommen strukturiert. Dies bedeutet, dass alle Fragen sowie Bewertungskriterien vorher anforderungsbezogen definiert werden. Jedem Bewerber werden so exakt die gleichen Fragen mit exakt gleichen Vorbereitungs- und Antwortzeiten gestellt. Die Auswertung erfolgt anhand der festgelegten Bewertungskriterien. Bei Unsicherheit können die Videosequenzen wiederholt angesehen werden. So durchlaufen alle Bewerber den exakt gleichen Prozess und werden absolut vergleichbar bewertet.

Wie bekommt der Bewerber die Fragen präsentiert?

Telefoninterview: Beim Telefoninterview stellt Cecilia die Fragen frei oder nach Themengebieten. Die konkrete Ausformulierung der Fragen sowie Rückfragen vom Bewerber finden sich spontan im Laufe des Gesprächs und sind abhängig vom Bewerber und Cecilias Tagesform.

Zeitversetztes Videointerview: Der Bewerber bekommt die Fragen in Textform auf dem Bildschirm präsentiert. Ob diese vorab bekannt sein sollen, kann Cecilia in der Software bestimmen. Sie kann z.B. die erste Frage, in der der Bewerber gebeten wird, sich kurz vorzustellen, sichtbar machen. Vorbereitungs- und Antwortzeit sind festgelegt, so dass alle Bewerber einen vergleichbaren Zeitrahmen haben. Nachfragen ist nicht möglich, weshalb die Fragen im Videointerview möglichst präzise gestellt werden sollten.

Wie ist es um die Bewerberakzeptanz bestellt?

Telefoninterview: Die Bewerberakzeptanz ist bei angekündigten Telefoninterviews gut, bei unangekündigten eher gering. Allerdings berichten Bewerber oft, dass sie bei Telefoninterviews nicht im „Interviewmodus“ sind, wenn sie das Gespräch in Pantoffeln auf der Couch führen.

Zeitversetztes Videointerview: Die Bewerberakzeptanz ist bei zeitversetzten Videointerviews gut. Eine wichtige Rolle spielt dabei selbstverständlich die Kommunikation mit dem Bewerber, bevor das Videointerview überhaupt startet. Zum Beispiel sollten die Bewerber auf der Karriereseite o.ä. darüber informiert werden, warum Videointerviews eingesetzt werden und welchen Nutzen die Bewerber davon haben (z.B. flexible Zeiteinteilung, Chancengleichheit, einfache Bewerbung aus Übersee, …).

Fazit

Nach diesem Faktencheck hat sich Cecilia für das zeitversetzte Videointerview entschieden. Mehr Zeit durch den entfallenden Koordinationsaufwand und dazu eine hoch standardisierte Eignungsdiagnostik haben Cecilia am Ende überzeugt.

Hier gibt es alles Wissenswerte über zeitversetzte Videointerviews zusammengefasst!

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